CORNELIA UND SPORT

 

Was erwartet Dich heute in meinem Blogpost?

  1. Die kleine Cornelia & ihre Beziehung zum Sport
  2. Wie ein scheinbar negatives Vorbild alles verändert hat
  3. Warum nie mehr ohne Sport ?

Die kleine Cornelia & ihre Beziehung zum Sport

Klar, ich liebte die Wanderungen am Wochenende mit meinen Eltern.

Und ich hasste den Sportunterricht. Wodurch genau das ausgelöst wurde, kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Meine Realität sah so aus: Ganz gleich, was im Sportunterricht angesagt war, ich hatte stets das Gefühl, ich komme nicht mit den anderen mit.

Besonders gefürchtet habe ich mich vor Sprint, Handball und Bock springen. Dazu kam, dass ich in mir auch keinerlei Ehrgeiz verspürte, das zu ändern.

Das bedeutet: Ich blieb in der Opferrolle mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein. Kennst Du das? Kinder können echt grausam sein. Natürlich wurde ich gehänselt. Da ich nicht auf die simple Idee kam, mit meinen Eltern darüber zu sprechen, änderte sich natürlich nichts an meiner Geisteshaltung. Im Gegenteil. Mein Selbstvertrauen blieb so winzig, dass es unter der Tür durchgepasst hätte.

Ich nahm das so hin und glaubte das, was ich im Außen wahrnahm. „Mehr geht da eben nicht.“ Und „Ich bin halt unsportlich, da kann man nix machen“

Heute frage ich mich, warum es mir nicht in den Sinn kam, einfach mal zu trainieren. Weil ich es gewohnt war, auf den Tritt in den Allerwertesten zu warten?

Wie ein scheinbar negatives Vorbild alles verändern kann

 

Kinder lernen bekanntlich durch Nachahmung ihrer Eltern. Das könnte ich jetzt wunderbar als Ausrede für den Rest meines Lebens benutzen.
„Mimimi, mir wurde ja nicht vorgelebt, meinen Körper regelmäßig zu trainieren.“

Als ich mit dem Studium der Werkstofftechnik angefangen hatte, erwischte mich plötzlich das Abnehmfieber. Offensichtlich verglich ich mich mit meinen Mitstudentinnen und fand mich zu dick. Da brachte ich etwa 75 kg auf die Waage und hatte ein paar (aus meiner heutigen Sicht gesunde) Pölsterchen. Will heißen, ich sah fraulich aus.

Also begann ich, vermeintlich gesünder zu essen und ging ins Stadion laufen.

Wofür ich meiner Mama heute dankbar bin

 

Gleichzeitig beobachtete ich die gesundheitliche Entwicklung bei meiner Mama, die mir zunehmend Sorgen machte.
Meine Mama war in etwa so jung, wie ich heute. Ihr „Bewegungsdrang“ ließ immer mehr nach. Schwimmen und Radfahren war tabu. Heute weiß ich, dass das mit ihrem Selbstbewusstsein, ihrem Bild von sich selbst zu tun hatte. Die Wanderungen mit uns Kindern fielen weg. Zwar fuhren meine Eltern noch in die Berge in den Urlaub, jedoch bevorzugte meine Mama dort den Lift für den Aufstieg.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht ansatzweise das Verständnis für einen gesunden Lebensstil. Ich lebte im Studentenwohnheim und bekam nur Bruchteile davon mit, wie oft der Notdienst anrücken durfte, weil ihr Körper regelmäßig die gelbe Karte zückte.

Was dabei in meiner heutigen Wahrnehmung eine große Rolle spielte:
Auch wenn ich meiner Mama unendlich dankbar für die „Vererbung“ ihres unvergleichlichen Gewürzfeelings bin, ihre Ernährungsgewohnheiten blieben unverändert. Und was in meinen Augen noch viel dramatischer war: Die Einstellung meiner Mama zu den Medikamenten, von denen sie glaubte, die würden das schon alles regeln.

Um es kurz zu machen: Meine Mama hat mir genau gezeigt, was ich nicht erleben wollte. Meine Entscheidung lautete glasklar:

„So möchte ich auf keinen Fall enden“

Warum ich mir mein Leben nicht mehr ohne Sport vorstellen kann

 

Kurze Rückblende in einen Besuch bei meinem Bruder vor 24 Jahren und wie ich mit meinem morgendlichen Warmup begann. Meine Nichte zeigte mir ein Workout – Programm aus einer Zeitschrift, was ich mir kopierte.

Von da an machte ich mir das zur Gewohnheit, morgens damit in den Tag zu starten. Allerdings war ich in meiner Einstellung noch nicht so felsenfest wie heute und sobald ich eine Ausrede fand, ließ ich das Warmup aus.

Was war mein nächster Schritt zu mehr Bewegung?

 Als ich Ende 2014 ein paar Tage am Stück zu Hause war, begann ich mit täglichen Spaziergängen an der Saale. Irgendwann zog ich mir dazu Sportsachen an und kam ins Laufen. Stück für Stück dehnte ich die Distanz aus. Auch da fand ich immer noch genügend Ausreden, es nicht zu tun. Das Wetter, mein Befinden oder etwas anderes war wichtiger.

Wenn Du mir da gesagt hättest, dass ich mal 10 km am Stück laufe, hätte ich Dich für verrückt erklärt.

Im Januar 2018 beschloss ich, mich einer Gruppe hier in Naumburg anzuschließen, die draußen 1,5 Stunden Körperkraft – Training machte. Und kam ganz fix wieder an meine Grenzen. Das Gefühl aus dem Sportunterricht, nicht mitzukommen, war sofort wieder präsent und genauso heftig.

Warum ich dieses Mal nicht aufgab

 

Ich verzichtete zwar auf das Training mit der Gruppe, obwohl mich da niemand hänselte. Dafür machte ich das morgendliche Warmup zu meiner echten Morgenroutine und baute immer mehr Körperkraft – Training mit ein. Keine Ausreden mehr!
Zwischenzeitlich hatte ich das Laufen aufgehört, weil es mir keinen Spaß mehr machte. Nun startete ich wieder mit dem Training und zog es dieses Mal durch. Unabhängig davon, wie ich mich morgens fühlte, das Wissen um dieses geniale Gefühl danach trieb mich immer wieder raus, selbst bei Schnee und Frost.
Zwar weigerte ich mich noch hartnäckig, meinen Trainingserfolg zu messen und trat dadurch gefühlt ewig auf der Stelle.

2020 hat es in meinem Bewusstsein ordentlich geruckelt. Das kannst Du hier nachlesen. Um es auf den Punkt zu bringen:

Die Menschen in meinem Umfeld sagten plötzlich, dass ich ihr großes Vorbild sei, was die Regelmäßigkeit anging. Ich, die sich als Kind für vollkommen unsportlich hielt, war auf einmal Laufbuddy.

Und noch etwas ganz Entscheidendes ist passiert: Ich erlebte, wie ich jedes sportliche Ziel, was ich mir setzte, auch erreichte. Was bedeutet: Ich ganz allein bin dafür verantwortlich und habe das Steuer übernommen.

Was ist meine Einladung an Dich?

 

Wo immer Du jetzt gerade stehst und wie auch immer Du im Moment über Dich in Bezug auf Sport denkst, schau nochmal von oben drauf. Wenn Du damit glücklich bist, mach genau das weiter.

Wenn nicht, kommt hier die gute Nachricht: Das muss nicht bis ans Ende Deiner Tage so bleiben. Ich hoffe, ich kann Dich dazu inspirieren, wie ich einfach den ersten Schritt zu machen. Das kann auch bedeuten, jemanden um Hilfe zu bitten, Dein Buddy zu sein.

Was hast Du davon?

Ein mir persönlich bekannter Arzt hat es mal so direkt auf den Punkt gebracht:

„Ich kenne kein einziges Medikament, was den Effekt von Bewegung in der Natur“ ersetzen kann.“

Fühle Dich frei, den Blogartikel mit einer Freundin, einem Freund zu teilen, für die/den das gerade hilfreich sein kann.

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