BREITE DEINE FLÜGEL AUS

Wer breitet seine Flügel aus?

 

Die Botschaft von Stute Liene

 

Ich bin ein Glückskind und darf noch einmal auf Stute Liene reiten!
Das Glück währt nur kurz. Liene mag das Zaumzeug heute überhaupt nicht leiden. Auch auf Traben scheint sie wenig Lust zu haben. Loka und ich hatten einen Weg gewählt, der in einer Asphaltstrasse mündete. Was immer in Lienes Kopf vorging, sie ging auf einmal keinen Schritt weiter. Erst dachte ich, sie wolle einfach vom Grün am Wegesrand naschen. Mitnichten. Liene drehte sich um. Fragend sah ich Loka an. Nun, die Botschaft von Liene bleibt ein Geheimnis und sie machte auf dem Rückweg keine Anstalten, auf mein Schnalzen mit der Zunge zu reagieren. Nun, so hatte ich ihr wenigstens über das Striegeln meine Liebe zeigen dürfen.
Lies hier meinen vorhergehenden Blogartikel „Dicke Wolken über der Farm“

 

Auf meine Intuition ist Verlass

 

Meine Intuition flüstert mir zu, nach dem Glückserlebnis Reiten noch an den See zu gehen.

Am See lasse ich mich wie am Vortag unter dem Baum nieder, um einfach den Frieden zu genießen. Kaum habe ich mich gesetzt, landet am Rande des Felsvorsprunges ein kleiner, unscheinbarer, grauer Vogel. Fröhlich zwitschernd hüpft er auf dem Felsen hin und her.

Mir fliegt ein verrückter Gedanke durch den Kopf. Ich hatte am Vortag um eine Begegnung mit der Seele einer weisen Frau aus Afrika gebeten. Mama Gombee aus dem Buch „Safari des Lebens“ von John Strelecky. Mein Verstand so “ Cornelia, das ist nur eine Romanfigur“. Mag sein. Das kümmerte mich herzlich wenig.
Was, wenn das Universum mir so schnell meinen Wunsch erfüllte?

Der gefiederte Gefährte schien keine Angst vor mir zu haben und so genoss ich dieses Zusammensein einfach. So friedlich wie ich schien auch die Vogelseele gestimmt zu sein und begann, sich zu putzen.
Es fühlte sich wirklich so an, als ob wir miteinander verbunden sind.
 
Breite Deine Flügel aus

Auf einmal nähert sich der kesse Zwitscherer dem Wasser. Er scheint ein Rufen vom anderen Ufer des Sees wahrzunehmen und unternimmt den Versuch, diesem zu folgen. Zumindest hebt mein gefiederter Gefährte ab und kennt zu meinem Erstaunen die Richtung, aus der der Ruf kam. Offensichtlich fehlt ihm noch das Quentchen Auftrieb oder Mut und das Ziel scheint ihm zu weit entfernt. Mein Freund kehrt auf den Felsvorsprung zurück.

Nun sendet der kleine Zwitscherer seinerseits einen Ruf aus. Es scheint mir so, als ob er auf jemanden gewartet hat, der ihm voran fliegt. Denn plötzlich sitzt wie aus dem Nichts ein zweiter auf dem Felsplateau. Der hat den Ruf wohl als Hilferuf verstanden. Ich beobachte wie gebannt, was sich vor meinen Augen abspielt.
 

 

Er breitet einfach seine Flügel aus


Dieser zweite ist wahrhaftig gekommen, um seinen Kumpel dort abzuholen.
Als ob er sagen wollte

„Komm mit, ich zeige Dir den Weg. Breite einfach Deine Flügel aus und flieg mir nach. Du schaffst das!“
Zu meiner großen Freude macht mein kleiner gefiederter Held tatsächlich einfach das nach, was ihm sein Kumpel vormacht und fliegt ihm hinterher über den See davon. 

 

Was für eine wertvolle Lektion! 



Selbst aus diesem scheinbar bedeutungslosen Schauspiel der Natur durfte ich wieder etwas wertvolles lernen.

  • Es ist oft anders, als es in Deinen Augen aussieht.
  • Du bist nicht allein.
  • Schieb Dein Ego beiseite und bitte jemand um Hilfe, der schon fliegen kann.
  • Bleib im Vertrauen, dass alles für Dich passiert.
  • Es ist keine Schande, einen Versuch abzubrechen. Solange Du gleich wieder Anlauf zum nächsten Versuch nimmst.

 

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Viel Spaß!

Fühl Dich frei, die Geschichte mit einer Freundin oder einem Freund zu teilen, für die/den das gerade hilfreich sein kann.

 

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