EINE REBELLIN AUF ENTDECKUNGSTOUR

 

Das Abenteuer vor der Entdeckungstour

 

Heute wartet ein neues Abenteuer auf mich.

Ich hatte beim gemeinsamen Essen mit der Farmerin und ihren Kindern das Wort Yoga vernommen und nachgefragt, ob sich ihre jüngste Tochter Freja dafür interessiert.

Prompt bekam ich die Frage, ob wir gemeinsam Yoga machen.

Klar, machen wir!

Aha! Mein Verstand hatte sofort eine Frage parat:

 

Wie soll das große Mädchen das kleine Mädchen anleiten?

 

Darüber machte ich mir keine Gedanken. Stattdessen suchte ich mir mit einem Übersetzer im Internet die wichtigsten Anweisungen heraus.

Anscheinend hat Freja mich verstanden, denn sie hat  wunderbar mit gemacht.

 

Eine Rebellin auf Entdeckungstour

 

Heute nehme ich mir sozusagen frei und arbeite deshalb nicht auf der Farm. 

Es ist an der Zeit, ein wenig die Gegend zu erkunden.

Natürlich habe ich mir von Svanhild Tipps geben lassen, was ich unbedingt gesehen haben sollte. Da ich unbedingt ein Picknick in der Natur machen wollte, fiel meine Wahl auf das Naturreservat Glaskogen.

Im Naturreservat angekommen, scheint sich auf den ersten Blick nicht viel von dem Wald zu unterscheiden, der den See ganz in der Nähe der Farm umgibt.

 

Wird mich hier der Elch knutschen?

 

In der Hoffnung, einem Elch zu begegnen, beginne ich meine Wanderung.

Ganz aufmerksam nehme ich alles in meiner Umgebung wahr.

Da sind schwarze Brandflecken auf manchen Lichtungen.

Glücklicherweise darf der Mensch hier nicht mit seinen schweren Maschinen den Wald zerstören.

Der Weg steigt an, windet sich Kurve um Kurve, fällt wieder ab. Ab und zu kommt ein Motorrad oder Auto an mir vorbei. Das zerstört meine Hoffnung augenblicklich, hier einen Elch in freier Natur zu sehen.

 

Warum gebe ich meine Entdeckungstour noch nicht auf?

 

Als ich schon umkehren will, schubst mich die Intuition, noch ein einziges Mal um die nächste Kurve weiter zu gehen. Und siehe da, ich werde mit dem Anblick eines wunderschönen Sees belohnt.

Das Ufer eignet sich jedoch weniger für ein gemütliches Picknick. Ich spüre, wie meine Schuhe feucht werden. Also verweile ich einen Moment auf einem Stein am Ufer des Sees. 

 

Verweilen am Seeufer

Mit fast kindlicher Neugier schaue ich auf der anderen Seite des Weges an eine Tafel und entdecke zu meiner Verwunderung eine Bunkeranlage.

 

Bunkeranlage

 

Auch auf dem Rückweg zum Auto traut sich kein Elch aus dem Wald. Das wird wohl heute noch nichts mit dem Elch – Erlebnis.

Ohne mich enttäuscht zu fühlen, fahre ich wieder zurück in die Zivilisation in die Stadt Arjäng in großer Vorfreude auf meine allererste Zimtschnecke (Kanelbullar).

 

Zivilisation ohne Zimtschnecke

 

Das Café Broms hat draußen Plätze! Endlich kann ich im Freien meinen Kaffee genießen. Zimtschnecken?

Nej, die schmecken anscheinend dort so lecker, dass sie ausverkauft waren. Dafür gönne ich mir eine mit Mandeln und Blaubeeren.

 

Cornelia im Café Broms

 

Ich genieße beides in vollen Zügen und beobachte, was um mich herum vorgeht.

Dann schießt mir die Idee in den Kopf, die freundlichen Frauen drin nach dem Troll zu fragen, der da in Arjäng zu sehen soll.

„Den kannst Du wirklich nicht übersehen!“ lautet die Antwort.

Also schlendere ich gemütlich durch das kleine Städtchen. Die Kirche zieht mich wie magisch in ihren Bann. Was ich noch nicht weiß: Dass ich die Gelegenheit bekomme, die Kirche von innen zu sehen.

Das ist in Schweden außerhalb der Gottesdienste nicht üblich.

 

Kirche Arjäng

 

Plötzlich entdecke ich einen Weg hinunter zum Fluß und einen idyllischen Platz zum Verweilen, da wo die Bienen wohnen.

 

Blüten über Blüten

Bienenhotel

 

 

Ich mache mir nun einen Spaß daraus, ein weiteres Mal nach dem Wahrzeichen Arjängs, dem Troll zu fragen, dieses Mal Spaziergänger.

„Na, ist doch ganz einfach, am Hotel“.

Aha. Gut, dass die Menschen nicht wissen, dass ich dort am Dienstag schon zwei Mal vorbei gefahren bin.

 

Das Erlebnis Supermarkt

 

Ich habe großes Verlangen nach frischem Obst. Auch all die anderen Sachen schaue ich mir ganz neugierig an. Obwohl mein Magen hörbar knurrt, widerstehe ich all den süßen Verlockungen.

Um wenigstens noch ein paar Worte zu wechseln und mein Schwedisch zu üben, frage ich einen Verkäufer nach Apfelmus.

Es gibt keinen Zufall! An der Kasse treffe ich die Frau aus dem Café Broms wieder, die sich erkundigt, ob ich den Troll gefunden habe.

Und erzähle ihr freudig, dass ich dem Trollet jetzt einen Besuch abstatte. Der Kassiererin einen schönen Samstag wünschend gehe ich fröhlich hinaus. Das Leben ist schön.

 

Das Selfie mit dem Troll

 

Der krönende Abschluß meines Ausfluges. Der Troll steht am neuen Marktplatz.  Unter einem Marktplatz hatte ich mir etwas völlig anderes vorgestellt. Das spielt jetzt keine Rolle. Ich benehme mich wie eine echte Touristin, mache das Selfie mit dem Troll und trete den Heimweg an.

 

Selfie mit dem Troll

 

Auf dem noch ein Reh vor mir über die Straße flitzt.

 

Kennst Du das Gefühl, vermisst zu werden?

 

Als ich auf der Farm ankomme, erzählt mir Svanhild, dass eine ihrer Töchter schon nach mir gefragt hat.

Das hat sich für mich wie Zuhause angefühlt!

Lies in meinem letzten Blogpost, warum ich mich auf der Farm so glücklich fühle.

Hast Du Dich in einem fremden Land schon mal so zuhause gefühlt?

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